05.04.2023
Opfer und Schuldige
Michal Blaškos Spielfilmdebüt „Victim“ zeichnet eindrücklich das Bild der alleinerziehenden Ukrainerin Irina, die sich in einem fremden Land ein neues Leben aufbauen will und mit Rassismus, Fake News und dem Aufstieg der neuen Rechten konfrontiert wird.
Irina, eine alleinerziehende Mutter aus der Ukraine, lebt gemeinsam mit ihrem 13- jährigen Sohn Igor in einer tschechischen Kleinstadt. Eines Nachts wird der Junge überfallen und schwer verletzt. Während die Polizei ermittelt, solidarisiert sich die ganze Stadt mit Mutter und Sohn. Verdächtigt werden Irinas Nachbarn, Roma, die angeblich für den Überfall verantwortlich sein sollen.
„Regisseur Blaško erzählt Irinas Geschichte in realistischen, unaufgeregten Alltagsbildern.“
Norma Schneider
Als Igor im Krankenhaus aufwacht, kommt die Wahrheit über den Vorfall ans Licht. Zur gleichen Zeit erstarkt in der Stadt eine politische Kampagne: Akteure aus Medien, Politik und Zivilgesellschaft manipulieren die Realität strategisch für ihre eigenen Zwecke. Wahrheit und Lüge lassen sich nur noch schwer auseinanderhalten.
Irina, eine fürsorgliche Mutter, die versucht sich in einem für sie fremden Land ein neues Leben aufzubauen, sieht sich mit systemischer Ausländerfeindlichkeit, Diskriminierung und Vorurteilen konfrontiert. Hin- und hergerissen zwischen dem Schutz ihrer kleinen Familie und der Suche nach der Wahrheit ist sie schließlich gezwungen, eine schicksalhafte Entscheidung zu treffen.
„Victim“ erzählt auf überaus spannende und mitreißende Weise eine universelle Geschichte, die auf realen Ereignissen basiert und zwingend zeigt, wie dünn die Eisdecke einer demokratischen Gesellschaft sein kann.