18.11.2023

Film + Gespräch am 23.11., 18 Uhr: Spielen oder nicht spielen

Ein Mann mit Fliegerbrille und Mantel und eine Frau mit langen dunklen Haaren und dramatisch geschminktem Gesicht blicken aufgewühlt über einen hüfthohen Wall aus blauen Ballons.

Foto: Real Fiction

„Spielen oder nicht spielen“ handelt von zwei talentierten und entschlossenen Schauspielerinnen mit Behinderung. Am 23. November 2023 sind der freie Dokumentarfilmer Sebastian Bergfeld und Juliane Heidelberger von Verso bei uns zu Gast!

„Spielen oder nicht spielen“ – die Bezugnahme auf das bekannte Zitat aus William Shakespeares Hamlet, „Sein oder Nichtsein…“, ist ein deutlicher Hinweis schon im Filmtitel der Dokumentation, dass es für die beiden Protagonistinnen Yulia und Lucy um alles geht: Sie wollen Theaterschauspielerinnen sein, und zwar nicht trotz oder wegen, sondern mit ihrer körperlichen Behinderung.

„Sebastian Bergfeld und Kim Münster erkunden mit ihrem Dokumentarfilm neues Territorium.“

Bianka Piringer

Während Lucy schon unter anderem in dem beeindruckenden Stück „Fucking Disabled“ eine Hauptrolle gespielt hat, erhält Yulia über das Auswahlverfahren einen Ausbildungsplatz beim „Inklusiven Schauspielstudio“ in Wuppertal. Dort ist es der Anspruch, Künstler*innen mit körperlichen Einschränkungen zu integrieren und allein nach ihrem Talent und Können zu bewerten….

Der Film dokumentiert die Herausforderungen und Konflikte, Hindernisse und Erfolge von Lucy und Yulia zu Beginn ihrer Karriere. Es geht um das Umdenken am Theater: Gebäude müssen umgebaut werden, Probenpläne und die Probe selbst müssen sich den Möglichkeiten ihres diversen Ensembles anpassen. Alte Traditionen und der Anspruch, Schauspieler*innen mit Behinderung am Theater vertreten zu sehen, treffen aufeinander. Der Film zeigt, dass in der Theatergeschichte, die oftmals „auch eine Geschichte der Ausgeschlossenen“ ist, nun endlich das Kapitel der Inklusion geschrieben werden könnte.