15.04.2023

Die besten Kurzfilme aus aller Welt

Ein junger Mann mit braunen, weich fallenden Haaren fährt in der Dämmerung Handbike. Er blickt intensiv direkt in die Kamera, das Vorderlicht des Handbikes strahlt in dieselbe Richtung.

Foto: Rudolf Fitzgerald Leonard

Jedes Jahr im April bringt das Filmfest Dresden an sechs Festivaltagen die besten Kurzfilme aus aller Welt in die Stadt. Vom 20. bis 23. April 2023 erwartet euch bei uns im Haus ein vielseitiges und inspirierendes Programm!

 

Donnerstag, 20. April 2023, 20 Uhr

Die Wettbewerbe bilden das Herzstück vom Filmfest Dresden. Einige der Kurzspiel- und Animationsfilme im „Nationalen Wettbewerb 1“ thematisieren körperliche Gewalt und Rassismus.

 

  • Intro
    Überfordert und genervt von der visuellen Diffusität und Stümperhaftigkeit dieses Films fällt die Sprecherin der Audiodeskription aus ihrer Rolle und wird in die Innenwelt ihres Kopfes versetzt. Dort kramt sie in Erinnerungen und verdrängten Gefühlen. Regie: Anne Isensee, 7 Minuten
  • Zelle 5 – Eine Rekonstruktion
    Am 7. Januar 2005 stirbt ein gefesselter Asylbewerber bei einem Brand in einer Zelle des Dessauer Polizeireviers. Pfeifer rekonstruiert den Todesfall von Oury Jalloh anhand von Gerichtsdokumenten, Zeug*innenaussagen und audiovisuellen Archiven. Regie: Mario Pfeifer, 30 Minuten
  • Die Hüter des Unrats. Eine kurze Geschichte des Abfalls
    Die Möglichkeit, Menschheitsgeschichte zu (re)konstruieren, verdankt sich längst Abfällen. Was, wenn aber in der zeitgenössischen Kreislaufwirtschaft keine Abfälle mehr vorkommen? Der Müll muss sich alternative Rückzugsorte suchen, um zu überdauern. Regie: Susann Maria Hempel, 11 Minuten
  • Muss ja nicht sein, dass es heute ist
    Vier Freunde sitzen am Platz der Kulturen in Köln-Finkenberg und suchen die richtigen Worte und Satzzeichen für eine SMS an ein Mädchen. Regie: Sophia Groening, 8 Minuten
  • Vom Duft der Roten Beete und den Menschen, die ewig leben
    Ein Forscher entdeckt den Schlüssel zur Unsterblichkeit: Rote Beete! Wer sich mit ihrem Duft umgibt, wird ewig leben. Eine undurchdringliche magentafarbene Atmosphäre umhüllt den Planeten. Die Unsterblichkeit verbreitet sich wie ein Virus, der Tod ist unmöglich. Regie: Petra Stipetić & Maren Wiese, 13 Minuten
  • Beben
    Während der Wassertherapie gegen seine chronischen Krämpfe erlebt Leon einen Zwischenfall, der nach und nach alle Bereiche seines Lebens erschüttert. Regie: Rudolf Fitzgerald Leonard, 16 Minuten

 

 

Freitag, 21. April 2023, 19 Uhr

Im Sonderprogramm „Exit Happyland“ zeigen wir den Schwerpunkt 1: Tierra. Die 80-minütige Vorstellung könnte Menschen mit Epilepsie triggern.

Tierra

Kann es sein, dass wir für unsere Ahnen zu spät gekommen sind? Können wir etwa die während der Kolonialzeit jahrhundertelang ausgeübte Gewalt für null und nichtig erklären und sie mit Hilfe einer kontinuierlichen Vernichtung des Planeten überblenden? Gegen den scheinbar globalen Triumph der Künstlichkeit rufen wir zu einer grenzüberschreitenden audiovisuellen Meditation auf: Es ist nicht zu spät, Erde-zu-sein.

Kollektiv Los Ingrávidos, OF mit englischen Untertiteln, ohne Dialog, 80 Minuten

 

 

Freitag, 21. April 2023, 21 Uhr

Die Wettbewerbe bilden das Herzstück vom Filmfest Dresden. Einige der Kurzspiel- und Animationsfilme im „Nationalen Wettbewerb 2“ thematisieren Flucht und körperliche Gewalt oder könnten Menschen mit Epilepsie triggern.

 

  • Dear Mahsa
    Ausgehend von der Ermordung von Mahsa Jina Amini durch die iranische Sittenpolizei zeigt der Film die Frauen- und Menschenrechtslage im Iran seit der Islamischen Revolution. Die handgezeichnete Animation illustriert dabei ein Gedicht der Autorin Ayeda Alavie. Regie: Martin Pflanzer, 5 Minuten
  • Aribada
    Das Monster Aribada trifft auf die ästhetische und spirituelle Welt der Traviesas, eine Gruppe indigener Transfrauen der Emberá, in der das Magische, Performative existiert. Aribada schließt sich ihnen an, um eine trans*futuristische Gemeinschaft zu gründen. Regie: Simon(e) Jaikiriuma Paetau & Natalia Escobar, 30 Minuten
  • The Waiting
    Eine Forscherin lebt mehrere Jahre im Regenwald, um Frösche zu beobachten. Als sie den Ort für kurze Zeit verlässt und zurückkehrt, ist kein einziger Frosch mehr zu finden. Karen begibt sich auf die Suche – und macht eine grauenvolle Entdeckung. Regie: Volker Schlecht, 16 Minuten
  • Staging Death
    Udo Kier stirbt sich durch die Filmgeschichte. Immer wieder sein leerer Blick, sein starrer Körper. In 54 Jahren spielte er in mehr als 170 Spielfilmen, 120 Serienepisoden und 50 Kurzfilmen mit. Mehr als 70 Mal verlieh er dem Sterben und dem Tod einen Ausdruck. Regie: Jan Soldat, 9 Minuten
  • Einmal wieder dieser Junge sein
    Meine Mutter begann zu trinken, als ich acht war. Die Folgejahre haben mich verändert und es hat lange gedauert, bis ich mein inneres Ich wiedergefunden habe. Über verlorenes Vertrauen, vergiftete Beziehungen und den Verlust der Verbindung zu anderen. Regie: Jan Koester & Lisa Violetta Gaß, 8 Minuten
  • Volver al Sur
    Vater ist tot. Tochter und Sohn tragen seine Leiche über die Grenze nach Süden. Trotz der Gefahr, die diese Reise birgt, ziehen sie los, um ihn an dem Ort zu beerdigen, der einst ihr Zuhause war. Die Geschichte einer migrantischen Familie. Regie: Sofía Ayala, 15 Minuten
  • 11
    Drei Meister des Fußballs: Sie können während des Spiels Wunder vollbringen und unmögliche Tore machen. Aber was geht in ihren Köpfen vor, wenn sie im Begriff sind, Elfmeter zu schießen? Regie: Vuk Jevremović, 5 Minuten

 

 

Samstag, 22. April 2023, 16 Uhr

Neue Freundschaften schließen und alte bestärken, auf Abenteuer ziehen und sich auch mal etwas gruseln – das erwartet euch in unserem fantastischen Programm „Kids 2: Märchenhaft“! Lasst euch verzaubern und begleitet unsere Filmheld*innen dabei, sich selbst und fremde Welten ganz neu zu entdecken. Alle Filme werden in Originalfassung mit deutscher Live-Einsprache gezeigt und richten sich an Kinder von 8 bis 11 Jahren.

 

  • Naissance des oasis
    Eine kaltblütige Schlange und ein heißblütiges Kamel werden enge Freunde. Regie: Marion Jamault, 10 Minuten
  • Deer
    Ehsan, ein neunjähriger Junge, lebt mit seiner Familie in einem abgelegenen Dorf im Norden des Iran. Sein kleiner Bruder hat eine schwere Krankheit, die von den Ärzten nicht geheilt werden kann. Seine Familie tut ihr Bestes, um ihrem Kind zu helfen, aber es klappt nicht, und es geht ihm von Tag zu Tag schlechter. Ehsans Familie lässt ihn nichts über den Gesundheitszustand seines Bruders wissen, und er findet selbst heraus, was passiert. Regie: Hadi Babaeifar, 14 Minuten
  • Odpusť
    Zwei kleine Mädchen spielen mit einem Ball. Doch nach einem kleinen Streit werden sie wütend aufeinander und nehmen Anstoß aneinander. Ihr Ärger lässt sie sich aufblähen wie Luftballons und sie fliegen bis in die Wolken. Die Mädchen sitzen dort oben fest und wissen nicht, wie sie wieder herunterkommen und ihr Kätzchen retten sollen, das im Baum festsitzt. Regie: Alžbeta Mačáková Mišejková, 8 Minuten
  • Heksenfee
    Eine junge kleine Fee lebt in einem Schloss mit goldenen Türmchen hoch oben im Himmel. Sie ist es leid, eine Fee zu sein. Sie muss immer süß sein, rosa Kleider tragen und mit Zauberstäben wedeln. Deshalb will sie eine Hexe werden. Wie Hexen will sie frech sein, sich schmutzig machen und auf einem Besen fliegen. Nach einem Streit mit ihrer Mutter packt sie ihre Sachen und verlässt das Schloss, um den Hexenwald zu erkunden. Regie: Cedric Igodt, David Van de Weyer, 15 Minuten
  • Le château maléfique
    Eine Gruppe von Kindern, die Orangen, macht sich auf eine lange Reise, um eine andere Gruppe von Kindern, die Blauen, zu treffen. Die Orangen machen Halt in einem sehr seltsamen Schloss. Dort verschwindet ihre Anführerin. Alle machen sich auf die Suche nach ihr… Regie: 22 Kinder der Fernand Meukens Grundschule, 5 Minuten

 

 

Samstag, 22. April 2023, 20.30 Uhr

Die Wettbewerbe bilden das Herzstück vom Filmfest Dresden. Einige der Kurzspiel- und Animationsfilme im „Nationalen Wettbewerb 4“ könnten Menschen mit Epilepsie triggern.

 

  • Lockdown Dreamscape
    Wenn man viel Zeit zu Hause in der Isolation verbringt, beginnen die Wände, sich zu bewegen. Das Zeitgefühl schwindet, die Tage vergehen, alles scheint sich endlos zu wiederholen. Räume, Gespräche, visuelle Eindrücke und Klänge verschmelzen. Regie:Nicolas Gebbe,  7 Minuten
  • Moddergat
    Der Morgen graut im Jahr 2039 in Moddergat, einem kleinen Küstendorf in den Niederlanden. Der vierköpfigen Delegation des internationalen Klimatribunals bleibt wenig Zeit, um das Menschenopfer vorzubereiten, das die Gefahren des Klimawandels abwenden soll. Als die Flut steigt und die Welt zuschaut, fragt sich das Opfer: Lohnt es sich zu sterben? Regie: Job Antoni Schellekens, 25 Minuten
  • Kolaj
    Ein Mädchen bemerkt in den Gesichtern anderer Menschen Linien. Während sie versucht, das Verborgene zwischen den Gesichtszügen ihrer Nachbar*innen zu erkennen, kämpft sie selbst damit, eine unerwünschte Linie aus der Kindheit zu ignorieren. Regie: Gülce Besen Dilek, 9 Minuten
  • Oh, Butterfly!
    Ein imaginäres Kassettenband wiederholt ein berühmtes Musikstück in selbstreferenziellen Schleifen. Regie: Sylvia Schedelbauer, 20 Minuten
  • Madar Tamame Rooz Doa Mikhanad
    Hoda, eine iranische Asylbewerberin, ist verwirrt von der deutschen Bürokratie und Fragen zur Sexualität. Sie ist emotional und sexuell von Magdalena abhängig, die ihr versprochen hat, ihren Aufenthalt zu ermöglichen, indem sie sie heiratet. Regie: Hoda Taheri, 24 Minuten
  • Pussy Love
    Genieße eine Show der Lust und Faulheit! Die Krallen sind scharf, die Limonade glitzert und das Fell wird nass. Romantik ist Kitsch. Aber auch die Katze mit dem dicksten Fell kann sich in der Liebe verlieren. Regie: Linda Krauss, 4 Minuten

 

Sonntag, 23. April 2023, 16 Uhr

Willkommen zum köstlichen Programm „Kids 1: Lirum Larum Löffelstiel“: Essen verbindet – seid dabei und verkostet mit unseren Protagonist*innen wunderhafte Gerichte und feiert zauberbare Partys! In all dem Trubel kommen Freundschaft, Mut und Witz natürlich nicht zu kurz. Das eine oder andere urkomische Tier erwartet euch, und natürlich freuen auch wir uns auf euren Besuch! Alle Filme werden als deutsche Originalfassung gezeigt oder sind ohne Dialog und richten sich an Kinder von 5 bis 8 Jahren.

 

  • Katze
    Die Katze hat ein besonders leckeres Rezept: Mäusesuppe! Regie: Julia Ocker, 4 Minuten
  • Meneer Papier is jarig
    Mister Paper schneidet und klebt sich die Welt zusammen, die er sich wünscht. Er lebt in einer Papierumgebung. Sein einziger Begleiter ist eine Katze. Aber dank seiner Schere und seiner kindlichen Fantasie ist er nie allein. Für jede Situation findet Mister Paper eine Lösung, indem er etwas Neues ausschneidet oder aufklebt. Sogar für seinen Geburtstag. Regie: Steven de Beul, Ben Tesseur, 5 Minuten
  • Die Mücke Pieks am Telefon
    Die kleine Mücke Pieks ist sehr durstig. Auf der Suche nach etwas Trinkbarem landet sie in der Kanzlei eines Anwalts, wo sie einen seltsamen Anruf entgegennehmen muss. Regie: Maria Steinmetz, 5 Minuten
  • The Smortlybacks Come Back!
    TamLin von den Little People reist mit seiner Herde von prächtigen Smortlybacks durch eine karge Welt auf der Suche nach grünen Weiden. Sie kämpfen mit der Angst und Begehren und stranden am Ufer des Ozeans. Mit der unerwarteten Hilfe von TamSin, einer wunderbaren Meerjungfrau, und ihren respektlosen Smortlysharks überqueren sie den Ozean und finden ein Happy End. Regie: Ted Sieger, 8 Minuten
  • Ich habe keine Angst!
    Während eines Versteckspiels läuft Vanja aus der hellen Wohnung hinaus in den dunklen Hinterhof, in dem es von finsteren Schatten und merkwürdigen Geräuschen nur so wimmelt. Um die eigene Angst zu überwinden, wird Vanja zu einem furchtlosen Tiger! Regie: Marita Mayer, 7 Minuten
  • La Soupe de Franzy
    Die einsame außerirdische Köchin Franzy entdeckt, dass ihre spezielle rosa Suppe nicht nur köstlich, sondern auch magisch ist, als sie sie mit hungernden Kreaturen von einem fremden Planeten teilt. Regie: Ana Chubinidze, 9 Minuten

 

 

Sonntag, 23. April 2023, 20.30 Uhr

Nachdem am Vorabend die Jurys die „Goldenen Reiter“ an die glücklichen Gewinner*innen vom 35. Filmfest Dresden vergeben haben, kommen am Sonntag noch einmal alle Preisträgerfilme auf die große Leinwand. Die letzte Chance für alle Kurzfilmenthusiast*innen, die filmischen Höhepunkte des Festivals zu bestaunen.