25.10.2022

Die Ikone

Ein älterer Mann mit grauen Haaren und einer Sonnenbrille am Brillenband steht inmitten einer felsigen Wüstenlandschaft. Er blickt mit leicht geöffnetem Mund in die Ferne.

Foto: 3B Produktion

Regisseur Thomas von Steinaecker gelingt es in „Werner Herzog – Radical Dreamer“ ein umfassendes Porträt von einem der einflussreichsten Künstler unserer Zeit zu zeichnen.

Werner Herzog ist eine Ikone. Jedes Jahr wächst sein Ruhm. Viele Bilder seiner Filme sind heute Teil des kollektiven Gedächtnisses, um die Umstände seiner Produktionen ranken sich Mythen. Doch seine Karriere ist eine Karriere gegen alle Wahrscheinlichkeit. Herzog spricht bis heute Englisch mit bayerischem Akzent. Seine Filme genießen zwar in Fachkreisen hohes Ansehen, sind jedoch keine Kassenerfolge für das breite Publikum. Und während er in seiner Wahlheimat USA zum Star aufgestiegen ist, tat und tut man sich ausgerechnet in seinem Geburtsland Deutschland schwer mit ihm. Hier gilt er weiter als Geheimtipp. Viele seiner Filme schafften es nie ins Kino.

 

„Über weite Strecken entsteht das Bild eines Getriebenen, kompromisslos und unbeirrbar auf der Jagd nach Bildern, wie man sie so noch nicht im Kino gesehen hat.“

Bettina Peulecke

 

 

Wie kommt es zu diesem erstaunlichen Werdegang und zu diesen Widersprüchen? Was macht Herzogs Filme so außergewöhnlich, dass sie auch nach Jahrzehnten weltweit einer neuen Generation von Regisseuren als wegweisend gilt? Und nicht zuletzt: Wer ist dieser Mann, bei dem bis heute Legende und Wahrheit verschwimmen?

„Werner Herzog – Radical Dreamer“ zeichnet zum ersten Mal und exklusiv ein umfassendes Porträt eines der einflussreichsten Künstler unserer Zeit, den die Zeitschrift „Time“ zu den 100 einflussreichsten Menschen der Gegenwart zählt. Wir sind mit ihm in seinem Heimatdorf Sachrang, folgen ihm beim Dreh oder während er Filmemachern auf Lanzarote unterrichtet. Und schließlich sein wir bei ihm zuhause in L.A. Wichtige Wegbegleiter wie Wim Wenders oder Volker Schlöndorff geben genauso Auskunft über ihn, wie die Hollywoodstars, mit denen er gearbeitet hat (Nicole Kidman, Christian Bale, Robert Pattinson, Chloé Zhao), aber auch Herzogs Frau Lena und mindestens genauso wichtig seine Brüder.

Die „klassischen“ Filme der 1970er und frühen 1980er Jahre werden hier ebenso behandelt wie Herzogs „amerikanische Zeit“ ab Mitte der 1990er, wo besonders seine Dokumentarfilme für Aufsehen sorgen. Darin verfolgt er sein persönliches Konzept der sogenannten „Ekstatischen Wahrheit“: einer Überlagerung von Fakt und Fiktion im Dienste der Suche eines tieferen Kerns. Was aber ist dieser Kern, der für Herzog das Geheimnis der Welt und damit seiner Filme beinhaltet? Und: Was ist die Wahrheit über Werner Herzog?

In exklusiven Einblicken in Herzogs Arbeitsprozess, bisher unbekanntem Archivmaterial und zahlreichen Interviews mit Weggefährten unternehmen wir eine Reise, die uns an jene Orte in der Welt und in uns führt, wo es Ekstase und radikale Träume zu finden gibt.