27.03.2023

Die außergewöhnliche Meta-Filmwelt

2 sehr junge Frauen stehen in einem Archiv im Gang F der Abteilung Flashbacks. Die hohen Metallregale sind mit grauen Pappschachteln und Ordnern gefüllt. Die junge Frau im Vordergrund des Bildes blickt auf einen hell leuchtenden kleinen Kasten, den sie in den Händen hält.

Foto: Bandenfilm

Voller Witz und Kreativität und mit großer Liebe zum Detail erzählt Sophie Linnenbaum in „The Ordinaries“ eine überraschende Parabel, die in einer fiktiven, in drei Klassen geteilten, Meta-Filmwelt spielt.

In einer fabelhaften Welt, streng unterteilt in Haupt-, Nebenfiguren und Outtakes, steht Paula vor der wichtigsten Prüfung ihres Lebens: sie muss beweisen, dass sie das Zeug zur Hauptfigur hat. Paula will ein glamouröses Leben mit einer eigenen Storyline, aufregenden Szenen und voller Musik – nicht wie ihre Mutter, die als Nebenfigur im Hintergrund arbeitet.

„Es ist so selten, einen derart imaginativen und originellen und witzigen und intelligenten Film zu sehen!“

Harald Mühlbeyer

Paula ist Klassenbeste im Klippenhängen, beherrscht Zeitlupe und panisches Schreien im Schlaf – nur das Erzeugen emotionaler Musik will ihr einfach nicht gelingen.

Auf der Suche nach einer Lösung, stößt sie auf Ungereimtheiten zum Tod ihres Vaters, einer heldenhaften Hauptfigur. Ihre Nachforschungen führen sie zu den verachteten, unterdrückten Outtakes, Menschen mit Filmfehlern, am Rande der Gesellschaft. Doch anstatt auf gefährliche Rebellen, trifft sie dort auf gebrochene Figuren mit echten Emotionen, die in einer ungerechten Welt versuchen zu überleben.

Paula beginnt zu zweifeln – an sich, an ihrem Platz in der Geschichte und an denen, die diese erzählen…

„The Ordinaries“ ist ein metaphorisches und politisches Plädoyer für eine bessere Zukunft, frei von Ausgrenzung und Diskriminierung. Seine umjubelte Weltpremiere feierte der Film im Sommer 2022 im Wettbewerb des Filmfests München, wo sich der Film gleich über mehrere Auszeichnungen freuen durfte.