18.03.2023
Über die Geburt von Erdbeben
Robert Schwendtkes „Seneca“ ist eine schwarze Komödie über die letzten Tage des antiken Philosophen Lucius Annaeus Seneca und die Anfänge von Kaiser Neros despotischem Regime im Alten Rom.
Als Ziehvater und Vordenker des späteren Kaisers Nero ist Seneca maßgeblich am Aufstieg des selbstgefälligen jungen Tyrannen beteiligt. Der Philosoph, bekannt für seine großen Reden über Verzicht und Milde, gehört selbst zu den reichsten Männern im alten Rom. Doch als eines Tages der Schüler seines Lehrers überdrüssig wird, befehligt Nero Seneca, sich selbst zu töten.
„Zeit für Malkovich als großer Philosoph im Furor und gegen die Tyrannei. Ekstase!“
Radio eins
Ist Seneca bereit für einen ehrenhaften Freitod oder bleibt noch etwas Zeit für ein paar philosophische Ausschweifungen und spitzzüngige Lektionen?
Der Untertitel des Films „Über die Geburt von Erdbeben“ trifft den überhöhten Ton des Films sehr genau. Nichts macht die Nacht dunkler als ein Licht, und so paart sich im Film die größte Verzweiflung mit kindischem Verhalten, Blutrünstiges mit Komödiantischem zu einem grotesk überhöhten Ritt, für den der Hauptdarsteller John Malkovich wie geschaffen ist.