17.12.2022

Besonders queere Nächte im Dezember

Zwei junge Frauen stehen sich ganz nah gegenüber und lächeln sich flirtend an. Ihre Köpfe sind aufeinander zugeneigt, beinah berühren die Haaransätze der beiden schon.

Foto: Salzgeber

Im Dezember steht die Queer-Film-Nacht gleich zweimal ins Haus: Am 19.12.2022 erwartet euch „So Damn Easy Going“ und gleich im Anschluss „Irrlicht“, eine Woche darauf bringen wir nach seinem großen Erfolg zum Queerfilmfestival den Film „Wildhood“ nochmal auf die Leinwand!

Montag, 19. Dezember 2022

19.00 Uhr: So Damn Easy Going

In Joanas Kopf dreht eine Achtbahnfahrt wilde Loopings, alles ist ständig in Bewegung. Medizinisch gesagt: Sie hat ADHS. Kurzfristig helfen unverbindlicher Sex mit ihrem Mitschüler Matheus, Schwimmen im Pool und vor allem ihre Medikamente. Doch als die ausgehen und ihr arbeitsloser Vater auch nicht helfen kann, muss Joana kreativ werden, um selbst an Geld zu kommen. Mitten im Chaos steht plötzlich eine neue Klassenkameradin vor ihr, die coole und selbstbewusste Audrey. Und Joana hat nicht mehr nur blitzende Gedanken, sondern auch ein wild pochendes Herz.

In seinem Film lässt uns der schwedische Regisseur Christoffer Sandler mit viel Humor und leuchtenden Bildern in die besondere Erfahrungswelt seiner Hauptfigur eintauchen. „So Damn Easy Going“ erzählt von einer ersten Liebe, bei der mit größter Intensivität auf einen Schlag alles zur Ruhe kommt. Ein bittersüßer romantischer Coming-of-Age-Film, ausgezeichnet mit dem QueerScope-Debütfilmpreis 2022.

 

20.45 Uhr: Irrlicht

Wir schreiben das Jahr 2069. Auf dem Sterbebett erinnert sich der ehrwürdige Regent Alfredo, König ohne Krone, an seine ausschweifende Jugend als Feuerwehr-Azubi. Die Begegnung mit seinem Ausbilder Afonso entzündete damals eine leidenschaftliche Liebe – und den gemeinsamen Willen, den Status quo zu verändern.

Ein perfekt choreografierter Liebestanz, sexy Feuerwehrmänner in Jockstraps und ein Baum-Penis-Memory gegen den Flächenbrand: Der neue Film des portugiesischen Kultregisseurs João Pedro Rodrigues („O Fantasma“, „To Die Like a Man“, „Der Ornithologe“) ist eine wunderbar wilde Mischung aus Musical, Folklore, Fantasy, Postcolonial Study und queerer Erweckungsgeschichte im Zeichen des Umweltschutzes – also ganz großes Kino!

 

Montag, 26. Dezember 2022

19.00 Uhr: Wildhood

Der 16-jährige Link und sein Halbbruder Travis leben bei ihrem gewalttätigen Vater in einem Trailer-Park an der Ostküste Kanadas. Als Link erfährt, dass seine indigene Mutter, anders als der Vater immer erzähle, noch am Leben sein könnte, machen sich die Brüder auf die Suche nach ihr und einem besseren Leben. Auf ihrem Weg treffen sie den Two-Spirit Pasmay, der Link nicht nur bei der Entdeckung seiner Wurzeln und seiner wahren Identität hilft, sondern auch noch ganz andere Gefühle in ihm weckt …

Bretten Hannam drehte „Wildhood“ in der betörenden Landschaft von Novia Scotia, dem ehemaligen Stammesgebiet der Mi’kmaq, und teilweise auch in der Sprache des indigenen Volks. Elegant verknüpft sein Road Movie die Suche eines Jungen nach seiner kulturellen Identität mit seinem sexuellen Erwachen.