23.01.2023
Realitätsnah und klischeefrei
Die Langzeit-Doku „Kalle Kosmonaut“ von Tine Kugler und Günther Kurth porträtiert eindrucksvoll über 10 Jahre hinweg das Leben des jungen Kalle und zeigt, wie soziale Ungleichheit eine Biografie bestimmen kann.
Der 16-jährige Kalle streift durch eine Brachlandschaft in Berlin. Er bereut eine folgenschwere Tat, die sein Leben verändern wird. „Ich weiß nicht, wie’s angefangen hat, die ganze Geschichte mit mir”.
„‚Kalle Kosmonaut‘ ist ein dokumentarisches Pendant zu ‚Boyhood‘ von Richard Linklater, mit dem feinen Unterschied, dass man Kalles Werdegang nicht fiktiv beeinflussen kann.“
Kira Taszman
Kalle mit 10. Nachts allein im Kiez. Die erste Liebe. Jugendweihe. Mutproben auf den Fernwärme-Rohren der Stadt. Freundschaften und Hochzeiten. Verhandlung, Verurteilung, Knast. Die Welt draußen dreht sich weiter.
Opa wünscht sich die DDR zurück. Oma besiegt die Sucht. Mama schickt zum 18. Geburtstag Raketen in die Nacht. Die Polizistin wacht über ihr Revier. Für Kalle beginnt nach dem Gefängnis eine atemlose Odyssee zurück zu sich.
Eine radikal ehrliche und gleichzeitig poetische Reflexion über Liebe, Familie, Schicksal und Schuld – getragen von der Hoffnung, dass am Ende ein besseres Leben möglich ist.