06.01.2023
Der Spinnenmörder
Basierend auf dem erschütternden wahren Kriminalfall des Spinnenmörders Saeed Hanaei, der zu Beginn der 2000er-Jahre in der Heiligen Stadt Maschhad 16 Prostituierte ermordete, realisierte der gefeierte iranischstämmige Regisseur Ali Abbasi den ebenso packenden wie ungewöhnlichen Thriller „Holy Spider“.
Eine Reihe von unaufgeklärten Morden an Prostituierten hält die Heilige Stadt Maschhad im Nordosten des Iran in Atem: „Spinnenmörder“ nennen sie den Serienkiller, der von sich glaubt, die Arbeit Gottes zu verrichten, indem er die Straßen vom Dreck befreit.
„‚Holy Spider‘ will der Kraftstoff für eine Stimmung des Aufbruchs, eine Stimmung der Veränderung, eine Stimmung der Revolution sein. Und das gelingt ihm.“
Hendrik Warnke
Die Journalistin Rahimi wird von ihrer Zeitung geschickt, dem Fall nachzugehen – und bekommt als Frau in einer von Männern dominierten Welt ein Hindernis nach dem anderen in den Weg gelegt. Doch Rahimi gibt ihre Suche nach der Wahrheit nicht einfach auf.
Während die Behörden tatenlos zusehen, wie der Mörder ein Opfer nach dem anderen in sein Netz lockt, kommt sie dem Täter immer näher. Entsetzt muss sie feststellen, dass er von vielen Menschen in der Stadt als Held gefeiert wird, und seine Verurteilung mehr als ungewiss scheint.
„Holy Spider“ hat weit mehr zu bieten als pure Spannung und Nervenkitzel: Mit der großartigen Zahra Amir Ebrahimi in der Hauptrolle der jungen, mutigen Journalistin, und einem nicht minder fantastischen Mehdi Bajestani als einfachem Bauarbeiter auf heiliger Mission als ihren Gegenspieler, ist „Holy Spider“ ein gewagter Drahtseilakt, der ein ganz anderes Bild des Iran zeichnet, als man es bisher aus Filmen kennt. Seine aufsehenerregende Weltpremiere feierte der Film bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes, wo Zahra Amir Ebrahimi zur besten Schauspielerin gekürt wurde.
Inhaltswarnung
Der Film zeigt explizit und drastisch Morde an Frauen.