22.11.2022

Grantig und bittersüß

Ein älterer Mann mit einer Fellmütze und einem blauen Anorak steht am Empfangstresen einer schummrig beleuchteten Escort-Agentur. Er hält einen Werbe-Flyer mit der Aufschrift Escort-Service in den Händen.

Foto: Arsenal Filmverleih

Liebenswert und bissig entlarvt „Grump“ von Regisseur Mika Kaurismäki die Absurditäten der modernen Welt. Die verschrobene Tragikomödie aus Finnland hat Skandinavien im Sturm erobert.

Die Tage verbringt er mit der Suche nach Dingen, über die er sich ärgern kann. Valentinstag? Neumodischer Unsinn. Pasta mit Pesto? Exotischer Kram! Digitalisierung? Macht nur noch mehr Probleme! Aber was verbirgt sich hinter Grumps harter Schale?

Seit seine Frau starb und seine beiden Söhne mit Familien aus Helsinki ihn nur sehr selten auf der runtergekommenen Farm besuchten, findet er alles sinnlos. Und dann wollte ihm sein Arzt noch den Führerschein entziehen… Grump wollte Schluss machen, doch die ungewollte Schwangerschaft seiner Enkelin hauchte ihm wieder Lebensmut ein.

 

„Skandinavisches Wohlfühlkino mit Ecken und Kanten – und jeder Menge Situationen zum Schmunzeln.“

Deutsche Film- und Medienbewertung

 

 

Jetzt ist er auf der Suche nach einem roten 72’er Ford Escort, denn seinen alten hat er zu Schrott gefahren. Ein neumodischer Wagen? Niemals. Für einen roten 72’er Ford Escort muss er nach Deutschland, wohin vor Jahrzehnten sein Bruder Tarmo zog, ohne ein Wort zum Abschied. Seitdem hat Grump nicht mehr mit ihm gesprochen…

Ein Film über die Heilung von seelischen Wunden, die sich über Generationen vertieft haben. Es ist eine Geschichte über Versöhnung und Vergebung. Mit bittersüßem Humor!