20.03.2023
Film + Gespräch am 25.03., 16 Uhr: Liebe Angst
Der Dokumentarfilm „Liebe Angst“ ist eine sich über drei Generationen erstreckende Familientragödie, der man sich nicht entziehen kann. Regisseurin Sandra Prechtel ist am 25.03.2023 bei uns zu Gast!
Lore war sechs Jahre alt, als ihre Mutter Marianne Seligsohn nach Auschwitz deportiert wurde. Lore Kübler ist eine „DP“ – eine Displaced Person, bis zum heutigen Tag. Von morgens bis abends schreibt sie Artikel aus dem Weser-Kurier auf Karteikarten, archiviert sie in Kisten, Körben und Kartons.
„Ein Film, der so persönlich daherkommt, in dem sehr offen Seelen ausgebreitet werden. Der die Judenvernichtung, seelische Wunden, Familie, Zeitgeschichte in Beziehung setzt, der das Gespräch über all dies ermöglicht.“
Harald Mühlbeyer
Kim ist die Tochter von Lore. Kim hat ihre Musik, ihre Hunde, ihren Glauben. Kim Seligsohn kämpft gegen die Angst, um ein Stück Normalität, um den Boden unter den Füßen.
Ein Leben lang hat ihre Mutter nicht gesprochen: nicht über Marianne, Kims Großmutter, nicht über das Versteck, in dem Lore als Kind überlebt hat, nicht über Tom, Kims Bruder, der sich das Leben genommen hat. Aber Kim will reden: über die Kindheit mit Lore, über Tom, über die beschädigten Leben beider.
„Liebe Angst“ begleitet aus großer Nähe den Prozess der Annäherung zwischen Mutter und Tochter, ihre Wut, ihre Kraft, und eine Liebe, die immer da war, aber nicht gelebt werden konnte.